Juli 1996: Ostarrichi-Klangbogen im Millenniumsjahr

3.7. Schloß Schönbrunn/ Millenniumsbühne

Klangbogen – Wiener Musiksommer

Programm:

Thomas Herwig Schuler, Festliche Eröffnungsmusik (UA)
Wolfram Wagner, Konzert für 2 Klaviere und Orchester (UA)
Gustav Mahler, Symphonie Nr. 4

Solisten:

Eduard und Johannes Kutrowatz, Klavier

Dirigent:

Herbert Böck

 

Nach den Auftritten beim Klangbogen 1993 und 1995 im bzw. vor dem Wiener Rathaus wählte Intendantin Hildegard Siess im Ostarrichi-Jahr einen neuen Veranstaltungsort für symphonische Konzerte, die Millenniumsbühne vor dem Schloß Schönbrunn, und betraute das WJO gleich mit zwei Uraufführungen: Thomas Herwig Schuler, Festliche Eröffnungsmusik, und Wolfram Wagner, Konzert für 2 Klaviere und Orchester mit den einsatzfreudigen Solisten Johannes und Eduard Kutrowatz.

Wolfram Wagner über die Uraufführung

„Die Uraufführung meines Konzerts für zwei Klaviere und Orchester mit den Brüdern Kutrowatz und dem WJO unter Herbert Böck war für mich ein sehr erfreuliches Erlebnis, nicht zuletzt wegen der großartigen Leistung des Orchesters. Alles, was man an Jugendorchestern schätzt, Enthusiasmus, Spielfreude und voller Einsatz, finde ich im WJO. Dazu kommt die professionelle Qualität der Spieler und mit Herbert Böck ein Dirigent von überaus genauer Vorstellungskraft, perfekter Probentechnik und mitreißender Emotionalität bei der Aufführung."

Klangbogenintendantin Mag. Hildegard Siess über das WJO

„Das WJO bedeutete für mich als Klangbogenintendantin und Leiterin des Musikreferates der Stadt Wien (1988-96) stets eine faszinierende Begegnung mit jungen engagierten Musikerinnen und Musikern - erfreulich dabei der außerordentlich große Anteil qualifizierter Musikerinnen. Für mich war dieser Klangkörper stets förderungswürdig, weil neben der wichtigen Aufgabe der Nachwuchsförderung neben üblicher Konzertliteratur vor allem auch dem zeitgenössischen Musikschaffen intensive Probenarbeit gewidmet wird. So erinnere ich mich gerne an die Mitwirkung des WJO beim Festival 'Et in terra pax' und an die Uraufführungen von Thomas H. Schuler und Wolfram Wagner im Millenniumsjahr 1996."

Pressestimmen

In bester österreichischer Tradition Schulers „Festliche Eröffnungsmusik" enthält eine Fanfare von Brucknerischem Glanz und steht in der Blockhaftigkeit ihrer Anlage auch sonst dem Meister aus Ansfelden nahe. Und sie setzt, wie auch das folgende Werk, eine Linie fort, die man in ihrer Kombination von barocker Klangfreude und durchgeistigter Machart als typisch österreichisch empfinden mag. Wolfram Wagners Konzert für zwei Klaviere und Orchester, die andere Uraufführung des Abends, hat in der zeitgenössischen österreichischen Musik wenig seinesgleichen an gedanklicher Tiefe und Schönheit. Das Finale schließlich nützt die virtuosen Möglichkeiten der Pianisten, läßt das Schlagzeug aufregend attackieren und summiert die vorangegangenen Sätze zu einer glänzenden Apotheose von Rhythmus, Melodie und Klangpracht. Die Solisten Eduard und Johannes Kutrowatz gestalteten ihren Part präzise, leidenschaftlich und musikantisch, (...) ein großartiges, dabei völlig unspektakulär auftretendes Klavierduo. Dirigent Herbert Böck hatte am Pult des vorzüglich einstudierten Jeunesse Orchesters seine Sache ausgezeichnet gemacht, und gewiß hat dann auch die vierte Symphonie von Gustav Mahler mit der wohl bekannten und vortrefflichen Sopranistin Cornelia Hosp von den Qualitäten des Dirigenten und seines Orchesters überzeugt.

Wiener Zeitung, 5.7.1996

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