März 2008: Alles Romantik? – Wege zu Schönbergs ›Verklärter Nacht‹

Mittwoch, 26. März 2008, 19.30 (Abendkonzert)
Donnerstag, 27. März 2008, 10.00 und 12.30 (Schülerkonzerte)

Programm:

Arnold Schönberg: Verklärte Nacht op. 4 (Fassung für Streichorchester)
Franz Schubert: Symphonie Nr. 5 B-Dur D 485
Gustav Mahler/Arnold Schönberg: Lieder eines fahrenden Gesellen (Fassung für Kammerensemble)
Anton Webern: Fünf Sätze für Streichquartett op. 5 (Fassung für Streichorchester)

Solist:

Thomas E. Bauer, Bariton

Dirigent und Moderation:

Johannes Meissl

 

Im Rahmen der Konzertreihe zum 10-jährigen Jubiläum des Arnold Schönberg Centers lud das Wiener Jeunesse Orchester unter der Leitung von Johannes Meissl zu einem Streifzug durch die Wiener Musikgeschichte:

Alles Romantik? – Wege zu Schönbergs ›Verklärter Nacht‹

Nach den jährlichen Probespielen im Februar führte das WJO im März 2008 ein Kammerorchesterprojekt mit Schwerpunkt auf Werken der Wiener Schule (Schönberg, Webern, Schönberg-Bearbeitungen) durch, das unter der Leitung unseres langjährigen und bewährten Dozenten Johannes Meissl stand.

Die Konzerte fanden in Kooperation mit dem Arnold Schönberg-Center Wien im Rahmen des 10-jährigen Jubiläums des ASC statt und wurden über eine Musikvermittlungsschiene auch an Schulen aus und im Raum Wien angeboten. Johannes Meissl entwarf ein Vermittlungskonzept für das geplante Programm, das auf der Basis einer sowohl für das Abend- als auch Schülerpublikum geeigneten Moderation Eingang in alle drei Konzerte fand.

Johannes Meissl, Professor für Kammermusik an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und Mitglied des Artis-Quartetts, moderiert, musiziert und veranschaulicht Wege zur Rezeption der Musik Arnold Schönbergs und Anton Weberns. Begleitet von einem Ensemble des Wiener Jeunesse Orchesters führt er das Publikum von Schuberts 5. Symphonie und Mahlers »Liedern eines fahrenden Gesellen« zu Schönbergs »Verklärter Nacht«, einem Werk, das für seine spätromantische, früh-expressionistische Kraft bis heute als richtungs¬weisend gilt. Mit der Vertonung des gleichnamigen Gedichts von Richard Dehmel über Liebe, Moral und Vergebung drückt Arnold Schönberg nicht nur seine persönliche Hinwendung zu einer liberalen und menschlicheren Interpretation von gesellschaftlichen Wertevorstellungen aus, sondern verleiht der Tondichtung (im Original für Streichsextett) ein gleichermaßen neues Bekenntnis zu freieren und zeitgemäßen musikalischen Ausdrucksformen. Sein Schüler Anton von Webern schließlich verfolgt diesen Weg weiter, in dem er den beginnenden Expressionismus Schönbergs aufgreift und in den fünf Sätzen seines Streichquartetts zu weiterer Abstraktion und Intensität führt.

Als Solist gestaltete der gefragte Bariton Thomas E. Bauer den mitreißenden Zyklus von Mahlers „Liedern eines fahrenden Gesellen" in der Fassung von Arnold Schönberg. Bauer gilt als einer der vielseitigsten Sänger seines Fachs und wurde vielfach ausgezeichnet für sein Engagement für zeitgenössische Musik und seine Mitwirkung bei Uraufführungen u.a. von Rihm, Nono, Henze und Ruzicka.

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