August 2006: Einem - Weber - Schubert

Mi, 16. 08. 2006, 20.00, Gmundner Festwochen, Toscana Congress
Sa, 19. 08. 2006, 14.30, Festival de Musique de La Chaise-Dieu, Abbatiale St. Robert
So, 20. 08. 2006, 21.00, Festival Bergerac, Abbaye St.-Avit-Sénieur
Mi, 23. 08. 2006, 20.00, Spilberk-Festival, Brünner Burg

Programm:

F. Thürauer: „Tableau" für großes Orchester (1997)
G. v. Einem: „Dantons Tod", Orchestersuite (1949)
C. M. v. Weber: Konzert für Klarinette und Orchester Nr.1, f-Moll
F. Schubert: Symphonie in C-Dur, D944 („Große")

Solisten:

Paul Meyer, Klarinette (Gmunden, Chaise-Dieu, Bergerac)
Karel Dohnal, Klarinette (Brünn)

Dirigent:

Herbert Böck

 

Auf dem Programm der Sommerarbeitsphase 2006 standen mit Carl Maria v. Webers Klarinettenkonzert Nr. 1 und Schuberts „Großer C-Dur" Symphonie zwei bedeutende Werke der deutschen Romantik.

Es war für uns eine besondere Freude, dass wir den Einladungen von vier namhaften Sommerfestivals Folge leisten konnten: Die Konzerttournee 2006 führte von den Gmundner Festwochen (16.08.) zum Festival de Musique de La Chaise-Dieu (19.08., westlich von Lyon) und zum Festival Bergerac (20.08., östlich von Bordeaux). Das Abschlusskonzert fand auf Einladung der Brünner Philharmonie am 23.08. beim Spilberk-Festival auf der historischen Brünner Burg statt.

Zum 10. Todestag des Doyens der österreichischen Komposition des 20. Jahrhunderts, Gottfried von Einem, der im Juli 1996 verstarb, stand die Orchestersuite aus seiner ersten Oper „Dantons Tod" auf dem Programm. Als Beitrag aus der österreichischen zeitgenössischen Kompositionsszene erklang in La Chaise-Dieu die Fanfare für Blechbläser und Orchester, „Tableau" von Franz Thürauer, 1997 für das WJO geschrieben.

Für die Konzerte in Österreich und Frankreich konnte der international gefeierte französische Klarinettist Paul Meyer verpflichtet werden: Er ist als Solist mit international renommierten Orchestern wie dem Royal Concertgebouw Amsterdam, den Berliner Symphonikern und dem RSO-Wien unter Dirigenten wie Esa-Pekka Salonen, Heinrich Schiff und Kent Nagano aufgetreten. Für das Spilberk-Festival musizierte das WJO in Brünn mit dem tschechischen Klarinettisten Karel Dohnal.

Das erste Konzert der Tournee fand am 16. August 2006 im Toscana Congress im Rahmen der Gmundner Festwochen statt: Ein gelungener Tourneestart mit einem begeisterten Publikum, das den Solisten Paul Meyer, Chefdirigenten Herbert Böck und die jungen MusikerInnen mit anhaltendem Applaus belohnte. Einige Künstler der Gmundner Festwochen beehrten uns mit ihrem Besuch und gratulierten zum erfolgreichen Konzertabend, darunter der Dirigent Martin Haselböck und das Pianisten-Duo Johannes und Eduard Kutrowatz.

Nach langer Fahrt erreichten wir zwei Tage später die nächste Station der Orchesterreise, das renommierte Festival de Musique de La Chaise-Dieu. In der atemberaubenden Atmosphäre der Abbatiale St. Robert (auf 1000m Seehöhe im französischen Zentralmassiv gelegen) gelang den jungen MusikerInnen im Verein mit unserem Solisten Paul Meyer eine beeindruckende Aufführung unter dem Motto „Un après-midi à Vienne", die das Publikum in der ausverkauften Konzertkirche begeisterte. Die Gastfreundlichkeit der Wirte der Region und ihre ausladenden „dîners", aber auch die Lagerfeuerstimmung im Feriendorf Chamalières-sur-Loire werden uns wohl noch lange in Erinnerung bleiben...!

Von La Chaise-Dieu ging es weiter nach Bergerac, wo das WJO im Rahmen des gleichnamigen Festivals ein Konzert in der Abbaye St.-Avit-Sénieur gab, einer mit Fresken ausgestatteten mittelalterlichen Kirche umgeben von wild-romantischen Klostermauern, die die einmalige Gelegenheit für das alljährliche Orchesterfoto boten! Auch hier konnten die jungen MusikerInnen das Publikum vollends für sich gewinnen und verabschiedeten sich ein weiteres Mal mit der Tournee-Zugabe „Les Roses du Sud", - un hommage à Johann Strauß en France!

Nach zwei Reisetagen erreichten wir die letzte Station der Konzertreise, Brünn: Dort gastierte das Orchester beim erst vor wenigen Jahren gegründeten Spilberk-Festival der Brünner Philharmonie. Das Konzert fand am 23. August unter freiem Himmel im Hof der geschichtsträchtigen Brünner Burg statt. Da es der Wettergott (trotz des ansonsten verregneten Augusts) gut mit uns meinte, wurde das Konzert zu einem fulminanten Tourneeabschluss. Zur überschäumenden Abschiedsstimmung trug der als Überraschung vor dem Auftakt zum Strauß-Walzer vom Konzertmeister ausgerufene „allgemeine Walzer" bei, - vor allem für den verdutzten Dirigenten! Er musste nämlich dabei zusehen, wie nach und nach seine MusikerInnen ihre Pulte verließen und das Publikum spontan zum Walzertanzen aufforderten! Ende gut, alles gut: Während schließlich auch der Dirigent tanzte, brachte unser Konzertmeister Florian das Orchester (oder was von ihm übrig geblieben war) glanzvoll durch die Abschlusscoda! Das Brünner Publikum, vom Charme der jungen Orchestermitglieder völlig hingerissen, „erzwang" eine weitere Zugabe durch unsere Blechbläser, die mit Schwung ihre Fassung der „Rosamunde-Polka" über die Burgmauern schmetterten! Nach dieser musikalischen und tänzerischen Glanzleistung des Orchesters endete der Abend mit ausgiebigem Feiern bis in die frühen Morgenstunden...

Wir danken dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, dem Bundesministerium für Auswärtige Angelegenheiten und der Stadt Wien für die Unterstützung der Sommerarbeitsphase und Konzerttournee 2006.

Wiener Jeunesse Orchester

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